St. Blasien - Sportplatzsanierung II Fortsetzung
In der Planungsphase wurde sehr eng mit dem Sportverein, der Schule und der Stadt zusammengearbeitet und völlig unterschiedlich aufgebaute Sportplätze besichtigt. So ließen sich verschiedene Aufbauarten live kennenlernen und Vor- und Nachteile gemeinsam eruieren. Eine Matrix, die alle Möglichkeiten, d.h. die verschiedenen Aufbauschichten, umfasst, diente als Grundlage für die gemeinsame Entscheidung.
Parallel planten wir die notwendige Ausgleichsmaßnahme, die den nötigen Volumenausgleich vor Ort bietet, da die Erhöhung des Sportplatzes in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet realisiert wird.
Die Aufschüttung ist nötig, da das Hauptproblem der Grundwasserstand im Stadion ist - dieser steht oft nur knapp unterhalb der Rasenoberkante. Hierzu finden Sie unten stehend eine grafische Darstellung, die die eigens dafür angestellte Untersuchung der Grundwassermessungen der letzten 20 Monate zeigt. Um den Kunstrasen und seinen Aufbau zu schützen ist eine Aufschüttung oder Erhöhung zwingend notwendig, damit die schwankenden Grundwasserpegel den Unter- und Aufbau des Kunstrasens nicht beschädigt.
Durch das Erhöhen des Sportplatzes mit den Spielsektoren im Überschwemmungsgebiet geht wertvolles Einstauvolumen von 2.750m³ bei Hochwassergefahr verloren. Dies gilt es 1:1 vor dem schützenswerten Stadtkörper wieder auszugleichen. Hierzu wurden gemeinsam mit dem Amt für Umweltschutz (Landratsamt Waldshut) verschiedene Möglichkeiten betrachtet und gegeneinander abgewägt. Schlussendlich soll der Ausgleich unmittelbar unterhalb, ca. 150m flussabwärts, ausgeglichen werden. Auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiesenfläche außerhalb von jeglichen Schutzgebieten. Dies Fläche wird derzeit auch schon bei Hochwasser überstaut.
Gegenüberstellung (Volumenberechnung/ -darstellung) Das gesamte Sportfeld mit den beiden halbrunden Sektoren soll um 30cm erhöht werden; bei einer Fläche von 9.150m² ergibt dies wie vorhin angesprochen ein Volumen von 2.750m³, das es wieder auszugleichen gilt. Die Grundidee besteht darin, den Ausgleich so zu gestalten, dass diese Fläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden kann. Das bedeutet den Abtrag sehr flächig und flach zu gestalten, sodass weiterhin ohne Probleme gemäht werden kann. Dabei wird der Oberboden auf einer Fläche von ca. 5.000m² abgeschoben und seitlich gelagert, um später wieder angedeckt zu werden, und das Erdreich in einer Schichtstärke von 0 bis 110cm abgetragen. Der Abtrag kann an den einzelnen Geländeschnitten aus dem 3D-Modell abgelesen und nachvollzogen werden, also wo und wie dieser abgetragen wird. Vereinfacht wird im Durchschnitt die Fläche von 5.000m² um durchschnittlich 56cm abgetragen, was einem Volumen von 2.800m³ entspricht. Der Abtrag wird sehr kompakt auf einer Fläche von 1.750m² mit einer Schichtstärke von 0 bis 200cm und im Durchschnitt etwa 160cm weitestgehend außerhalb des Hochwassereinstaubereichs an der Straßenböschung wieder eingebaut. Das Abtragvolumen ist etwas größer als das nötige Ausgleichsvolumen: einerseits zur Sicherheit und andererseits wie angesprochen, da der Auftrag zum Teil im Überschwemmungsgebiet liegt und dieser leicht (ca. 15cm) bei einem HQ100 eingestaut wird. Das hier verdrängende Volumen der Eistaufläche von 45m³ wird dagegen gerechnet und ebenfalls ausgeglichen.
Die Einstaufläche liegt ideal an einer Doppelbiegung (S-Form), sodass im Falle eines Hochwassers das Wasser ideal und ungehindert einströmen kann, ohne einen bemerkenswerten hydraulischen Rückstau zu verursachen. Zudem kann das Wasser später bei sinkenden Pegelständen auch wieder ideal abfließen.