Gestaltungskonzept Friedhof Altheim, Februar 2016
Die Aufgabenstellung für den Friedhof in Altheim der Gemeinde Frickingen lässt sich so beschreiben: Die Friedhofskultur soll erhalten bleiben, gleichzeitig soll eine Alternative für den Friedwald entstehen, sodass das Leerfallen einzelner Gräber verhindert wird, da sonst auch das Gesamtbild auseinander fällt. Wichtiger Teil des Konzepts ist, dass zusätzliche attraktive Urnenbestattungsmöglichkeiten geschaffen werden. Es gibt im Moment noch ausreichend freien Platz für Reihen- und Wahlgräber. Dass es relativ viele bereits vorbereitete Grabflächen gibt, ist durch den Untergrund bedingt. Durch eine hohe Feuchtigkeit im Erdreich lassen sich abgeräumte Gräber kaum nachbelegen. Im Moment werden Gräber mit Erdbestattung nicht neu belegt, sodass eine Lücke entsteht.
Wir haben uns gemeinsam entschieden zwei Teilbereiche neu zu gestalten. Besonders ist dabei, dass die Gesamtgestaltung sich nicht allmählich mit jedem neuen Grab entwickeln, sondern dass durch die Umsetzung einiger Elemente gleich das gesamte Bild angelegt wird. Nach und nach werden die Grabstellen dann belegt. Und es soll ein bestehender Bereich für die klassische Urnenbestattung weitergeführt werden, so dass insgesamt verschiedenste Formen der Urnenbestattung und der Grabgestaltung möglich sind. Im neuen Konzept gibt es die Möglichkeit zwischen dem heutigen Bestand an Gräbern neue Urnenbestattungsmöglichkeiten zu integrieren. Leer fallende Gräber können für Urnenbestattungen übernommen werden, da die Bestattungstiefe von Urnen deutlich geringer ist.
Die Gestaltung ist in die drei Teilbereiche A, B und C gegliedert: A ist der Bereich, in dem die klassische Reihenurnenbestattung mit Grabstein fortgeführt wird. Dazu wird am Rand die bestehende Buchshecke so geöffnet, dass eine maschinelle Öffnung des Grabes möglich wird.
Teilbereich B
Der Teilbereich B ist der älteste Bereich direkt am Eingang. Dieser hat bereits viele Lücken und wird in den nächsten fünf Jahren noch leerer. Ein weiteres Problem an dieser Stelle ist das starke Gefälle, so dass bei Starkregen durch Erosion die Kieswege beschädigt und ausgeschwemmt werden. Um hier eine zukunftsfähige und anhaltende Gestaltung zu gewährleisten, müssen die Lücken dazwischen durch eine zusammenhängende Gestaltung gestärkt und geschlossen werden. Dies soll durch einen doppelten Naturstein-Pflasterzeiler passieren, in dem die Urnenbestattung stattfindet. Diese Zeiler ziehen sich über die steilen Kieswege hinweg und befestigen diesen.
Es besteht die Möglichkeit, dass man die Grabfelder meterweise verkauft (ähnlich wie beim Wahlgrab), damit jemand neben einer gewünschten Person beerdigt werden kann. Die einzelnen Grabbereiche werden durch eine Metallplatte, die in den Boden gesteckt wird, abgetrennt, da so die Orientierung leichter fällt und dennoch eine durchgehende/- laufende Gestaltung erhalten bleibt. Eine genau festgelegte Anzahl an Stehlen und die Planung des bepflanzten Bereichs ermöglicht, dass die Gemeinde immer über die Gräber mit einen Aufsitzmäher fahren kann, was die Pflege deutlich erleichtert. Die Gestaltung wird von fünf mehrstämmigen Ahornbäumen begleitet. Die Gestaltung kann beliebig in der bestehenden Struktur und Ausrichtung erweitert werden.
Teilbereich C
Teilbereich C ist auf den aktuell freien Fläche. Die lockere Anordnung orientiert sich nur an den darunter liegenden Betonfundamentstreifen. Hier soll es einzelne, bodeneben verlegte Rahmen geben. Die 20cm hohen Rahmen aus Stein werden bodeneben in ein frostfreies Schotterbett verlegt. Die Wiese, in den die Rahmen eingebettet sind, wird leicht abgeschottert, damit diese auch im Herbst ohne Probleme begangen werden kann.
Das Ganze ist von drei Rankskulpturen überstellt. Diese haben den Vorteil, dass es kein unkontrolliertes Baum-Wurzelwerk gibt und die Ranker teilweise immergrün sind und keine Blätter verlieren. Eine sehr schön blühende Clematis wäre hier bspw. einsetzbar.