Mauchen - Straßen- und Hangsanierung nach Böschungsrutschung
An der Ortsverbindungsstraße Mauchen-Obermettingen kam es nach starken Regenfällen im Juni 2013 im talseitigen Böschungsbereich zu einer Rutschung. Niederschläge führten zu einer intensiven Durchnässung des anstehenden, feinkörnigen Bodens (Hangschutt) und zu dessen Aufweichung, insbesondere in den oberflächennahen Bodenpartien. So wurde die Scherfestigkeiten des Bodens deutlich reduziert, sodass Bodenmaterial aus Hangschutt und dem auflagernden Bankettematerial auf aufgeweichten, durchnässten Gleithorizonten abrutschte und sich im unterhalb der Straße liegenden Waldgelände ablagerte. Dabei wurde das geschotterte Bankett auf einer Länge von ca. 15 m talseitig abgerissen und ist hangabwärts abgerutscht.
Zur Sicherung und Wiederherstellung der Verbindungsstraße soll eine bergseitige Verschiebung der Straßenführung vorgenommen werden, damit keine unmittelbare Beanspruchung des Böschungskopfes durch die Verkehrslast entsteht. Begleitend sind bergseitig Entwässerungs- und Sicherungsmaßnahmen mit einer Natursteinmauer entlang der Straße und Sanierungsmaßnahmen im betroffenen Straßenabschnitt geplant. Die talseitige Hangrutschung soll durch eine rasche und einfache ingenieurbiologische Hangsicherung mit vorgefertigten Hangfaschinen befestigt werden. Diese Faschinen werden aus lebenden Ästen (Weiden) zu 15-20 cm dicken Walzen zusammengebunden und durch 30-60 cm lange, in den Boden eingeschlagene Holzpflöcke verankert. Bei einer rautenförmigen Anordnung wirkt die Faschine wegen der längsgerichteten Äste entwässernd. Zusätzlich wird bei lebenden Faschinen durch den hohen Wasserverbrauch der anwachsenden Weiden dem Boden Wasser entzogen und damit die Erosion verhindert. Die Verwurzelung erhöht den Schutz vor neuen Rutschungen und verbessert die Verzahnung zwischen Untergrund und angedecktem Boden. Darüber hinaus wirken die Walzen auch als Barrieren, die die vom rutschungsgefährdeten Boden ausgehenden Kräfte bremst.
Quelle Begemann u. Schiechtel 1986