Gemeinde St. Blasien - SW-Albquerung OT Albtal „Auf dem Acker"

Ausgangssituation

Albtal Hochwasser

Aufgrund des Hochwassers vom Januar 2018, wurde im zu sanierenden Bereich (Albtal-Immeneich) eine Schmutzwasserleitung freigelegt und beschädigt, welche die Alb unterquert. Wenige 100 Meter unter der beschädigten Schmutzwasserleitung befinden sich Tiefbrunnen, von denen viele Bewohner in der Umgebung ihr Trinkwasser beziehen.

Da Gefahr in Verzug war und die Dringlichkeit zur Sanierung höchste Priorität hatte, hat das Landratsamt Waldshut auf ein Wasserrechtsverfahren, welches bei Eingriff in öffentliches Gewässer durchzuführen ist, verzichtet. Vor Ort wurden zusammen mit dem Landratsamt, der Stadt, dem auszuführenden Unternehmen und dem Planungsbüro Maßnahmen zur Sanierung, Wiederherstellung und Renaturierung des Bachufers erörtert und festgelegt.

Als Sofortmaßnahme galt es das Abwasser, welches durch den Einbruch in die Alb gelangte, mittels einem Provisorium zu stoppen und umzuleiten. So wurde eine Haltungslänge übersprungen und das anfallende Abwasser in den nächsten Schacht über die Alb umgeleitet.
Parallel wurden zusätzlich Beprobungen bei den nahegelegenen Tiefbrunnen durchgeführt, damit sichergestellt werden konnte, dass keine Verkeimung im Reinwasser entstanden ist. Die Werte dieser Proben ergaben keine Verkeimungen.

 

Nach den Sofortmaßnahmen galt es die alte Schmutzwasserleitung STB DN300 zu ersetzen. Das Hochwasser vom Januar hatte die Betonummantelung größtenteils freigelegt und das Stahlbetonrohr beschädigt.

Damit bei einem weiteren schweren Hochwasser die Haltung besser geschützt werden kann, wurde duktiles Gussmaterial für diese Haltungslänge eingesetzt. Die neue Haltung GGG DN300 wurde wie zuvor mit Beton ummantelt und mit Bollensteinen rundherum geschützt.

Interessant wurde die Sanierungsmaßnahme bei dem Umleiten des anfallenden Bachwassers der Alb. Damit die Haltung ersetzt werden konnte, musste der zu sanierende Bereich trockengelegt werden. Wir entschieden uns, die Sanierung in 2 Bauabschnitte einzuteilen, sodass je eine Bachhälfte im zu sanierenden Bereich trockengelegt werden konnte. Mit Hilfe von Geröll und BigPacks wurde das Wasser somit umgeleitet. Wasser welches trotz sorgfältiger Umleitung in den Sanierungsbereich gelangen konnte, wurde in einem Pumpensumpf gesammelt und mit Pumpen entsprechend abgeführt.

Alptal Flussbett

Die gesamte Sanierungsmaßnahme erstreckte sich über insgesamt 7 Wochen. Ursprünglich war weniger Zeit für die Sanierungsmaßnahme geplant, doch durch regnerisches Wetter und dem darauffolgenden steigenden Wasserpegel, mussten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um mit dem anfallenden Albwasser Herr zu werden.

In der Kalender Woche 29 war die Haltung wiederhergestellt, der Uferbereich und das Bachbett angepasst. Für die Renaturierung wurden mehrere Bollensteine in verschiedenen Größen versetzt, sodass Kehrströmungen und beruhigte Zonen entstanden, bei denen sich Fische und die restliche Fauna erholen können, um den weiteren Aufstieg meistern zu können.